„Natürlich ist der Welpe geimpft“, erzählt der Züchter beim Kennenlernen. Der zukünftige Hundehalter nickt zufrieden – das ist gut. Aber wogegen ist der Welpe eigentlich geimpft und wie oft? Muss man vielleicht in ein paar Wochen die Impfungen auffrischen lassen? Wir verraten Euch, wie ein möglicher Impfplan für Welpen aussieht.
Pflichtimpfstoffe & Wahlimpfstoffe
Bei den Impfungen unterscheidet man zwischen Pflichtimpfstoffen (Core-Vakzinen) und Wahlimpfstoffen (Non-Core-Vakzinen). Zu den Pflichtimpfungen gehören Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Tollwut. Gegen diese Krankheiten sollte Euer Hund immer geimpft bzw. geschützt sein. Achtet beim Hundekauf also darauf, dass diese Impfungen im EU-Heimtierausweis oder Impfpass vermerkt sind. Gleicht die Daten auch mit dem empfohlenem Impfplan für Welpen ab. Soll der Hund erst acht Wochen alt sein, aber im Heimtierausweis ist eine Tollwut-Impfung vermerkt, stimmt irgendetwas nicht.
Es können aber auch noch andere Impfungen im Heimtierausweis stehen: Die sogenannten Wahlimpfstoffe. Hierzu gehören bspw. Immunisierungen gegen Zwingerhusten, Borreliose oder gegen das Herpesvirus. Ob eine Impfung gegen diese Krankheiten notwendig ist, sollte individuell – abhängig von Konstitution, Alter und Haltung des Hundes – entschieden werden.
Übersicht der Impfstoffe
Pflichtimpfstoffe (Core-Vakazine) | Wahlimpfstoffe (Non-Core-Vakzine) |
Staupe Parvovirose Tollwut Leptospirose H.c.c. (Hepatitis contagiosa canis) |
Zwingerhusten Borreliose Canines Herpesvirus |
Vorraussetzungen für die Impfung des Welpen
Bevor der Welpe geimpft werden kann, ist es wichtig, dass er äußerlich und innerlich frei von Parasiten (z.B. Flöhe) sowie entwurmt ist. Zusätzlich dürfen nur gesunde Hunde geimpft werden. Je geschwächter ein Welpe ist, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen. Die Impfung sollte weiterhin nicht zu früh stattfinden, da sich das Immunsystem der Welpen erst bilden muss.
Mögliche Nebenwirkungen der Impfung:
- Fieber
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Schmerzen
- Schwellung des Kopfes
- Atemnot
- Erbrechen
Stellt Ihr Nebenwirkungen fest, solltet Ihr unbedingt Euren Tierarzt aufsuchen. Zusätzlich kann es zu einer leichten Spritzreaktion, also zu einer Schwellung an der Impfstelle, kommen. Die Schwellung bildet sich in der Regel aber kurz nach der Behandlung zurück.
Empfohlener Impfplan für Welpen (Pflichtimpfstoffe):
Jede Impfung besteht aus einer Grundimmunisierung und den Wiederholungsimpfungen (in der Regel alle 1 bis 3 Jahre). Die erste Immunisierung besteht jeweils aus zwei bis drei Teilimpfungen im Abstand von ca. vier Wochen und einer abschließenden Impfung nach spätestens einem Jahr.
Grundimmunisierung | 1. Impfung |
2. Impfung |
3. Impfung |
Auffrischung |
Staupe | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Parvovirose | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Leptospirose | 8. Woche | 12. Woche | – | 15. Monat |
H.c.c. (Hepatitis contagiosa canis) | 8. Woche | 12. Woche | 16. Woche | 15. Monat |
Tollwut | 12. Woche | 16. Woche | – | 15. Monat |
Empfohlener Impfplan für Welpen (Wahlimpfstoffe):
1. Impfung |
2. Impfung |
3. Impfung |
4. Impfung |
|
Zwingerhusten | 8. Woche | 12. Woche | ||
Borreliose | 12. Woche | 16. Woche | 9. Monat | 15. Monat |
Die Impfung gegen Borreliose schützt weder vor Zecken, noch davor, dass der Hund an Borreliose erkrankt. Der Impfstoff enthält nämlich nur einen der möglichen fünf Borrelien-Stämme. In Deutschland gibt es jedoch hauptsächlich andere Borrelien-Erreger, gegen die kein Schutz garantiert wird. Deshalb muss zusätzlich ein wirksamer Zeckenschutz erfolgen. Die Impfung wird vor allem in Gebieten empfohlen, in denen Zecken sehr häufig vorkommen. Eine Auffrischung sollte jährlich vor Beginn der Zeckensaison (vor März) erfolgen.
Impfung gegen das Herpesvirus
Zusätzlich kann eine trächtige Hündin gegen das Herpesvirus geimpft werden. Insbesondere in der Hundezucht kann die Impfung relevant sein, da das Virus teilweise zu erheblichen gesundheitlichen Schäden bei den Welpen führt. Deshalb wird die Krankheit auch manchmal als „infektiöses Welpensterben“ bezeichnet.
Wer sich für eine Impfung gegen das Herpesvirus entscheidet, sollte seine Hündin während der Läufigkeit bzw. etwa eine Woche nach dem Deckakt erstmals impfen lassen. Eine Auffrischung ist ein bis zwei Wochen vor dem Wurftermin ratsam. Stimmt im Einzelfall mit Eurem Tierarzt ab, ob die Impfung für Eure Hündin sinnvoll ist und wann bzw. wie oft sie erfolgen sollte.